Am 27. März, dem Vorabend des christlichen Palmsonntags, beginnt Pessach. Das jüdische Fest liegt nicht nur zeitlich eng bei der Karwoche, es hat auch inhaltliche Parallelen: Christen gedenken des Todes und der Auferstehung Jesu. Juden erinnern am Seder-Abend, so heißt der Auftakt des einwöchigen Pessach, an das Ende der Knechtschaft des Volkes Israel und den Auszug aus Ägypten. In beiden Religionen liegen Abschied und Neubeginn beeinander. Die ganze Woche verzichten Menschen jüdischen Glaubens auf Brot und Gebäck – und essen nur ungesäuertes Matzen, wiederum ein Verweis auf die biblische Geschichte: Weil das Volk Israel frühmorgens aufbrauch, blieb keine Zeit für lange Vorbereitungen des Mahls, auch nicht, um Brot zu backen. Ein Fladen aus Wasser und Mehl musste genügen.
Was Ihnen Pessach bedeutet, wie sie es feiern und welche Einschränkungen sie in der Pandemie hinnehmen, darüber sprechen Menschen jüdischen Glaubens aus Treptow-Köpenick in einem Video-Einspieler, den das Bündnis TKVA (Treptow-Köpenick für Vielfalt und gegen Antisemitismus) umgesetzt hat. Es ist Teil der von landeskirchlicher Seite unterstützten Kampagne #beziehungsweise und soll jüdische Feste und Feiertage – und wie sie im Alltag hier im Bezirk gefeiert werden – zeigen, mit all ihren „merkwürdigen Handlungen“, formuliert es Rabbinerin Ulrike Offenberg.
Beide Feste, Ostern und Pessach, rufen Menschen dazu auf, Altes abzuschütteln, wie sterben zu lassen, um das Neue entlastet und erleichtert in sich aufnehmen zu können: Es braucht Koalitionätre am Tisch des Herrn, ist die wichtigste Botschaft des Kirchenjahres, und – um auf die Tradition der hebräischen Bezeichnung Pessach einzugehen – seine „Überschrift“.
TKVA ist ein Bündnispartner des Ev. Kirchenkreises Lichtenberg-Oberspree und Netzwerks Welcome der SozDia-Stiftung im Bezirk Treptow-Köpenick.