Wie für alle Kinder und Menschen, die in ihrem Herzen noch Kind geblieben sind, ist die Adventzeit eine ganz besondere Zeit. Die Tage werden kürzer, es dämmert schon zeitig und man macht es sich zu Hause bei Kerzenschein und Tannenduft gemütlich. Vorfreude auf das Weihnachtsfest stellt sich ein.
Für uns als Christen ist die Adventzeit jedoch auch mit einer besonderen Erwartung verbunden: Wir warten auf die Ankunft des Herrn! In unserer Kita Arche Kunterbunt wollen wir den Kindern, neben der Vorfreude auf das Weihnachtsfest, auch den Grund dieser Zeit des Wartens und Erwartens vermitteln. In den Gruppen gibt es Adventkalender, wir schmücken die Räume mit Tannenzweigen, wir hängen Bilder in die Fenster, wir zünden Kerzen an und basteln, was Kleber, Schere und Papier so hergeben. Hin und wieder kommen einige Wichtel vorbei (die man natürlich nicht sehen kann!) und hinterlassen neben ihren Spuren ein paar Kleinigkeiten. Der Nikolaus, dessen Geschichte wir anhand von Büchern und Figuren erzählen, kommt ebenfalls heimlich vorbei und bringt Nüsse und Trockenfrüchte. Wir singen jeden Tag Advent- und Weihnachtslieder und proben für das Weihnachtsspiel, dass vor den Eltern aufgeführt wird. Wenn es möglich ist, planen wir einen Theaterbesuch mit Weihnachtsmärchen. Alle Einschlafgeschichten drehn sich um die Advent- und Weihnachtszeit und wir backen gemeinsam Plätzchen für die Weihnachtsfeier.
In den Morgenkreisen gehen wir mit Josef und Maria auf die Reise. Wir haben einen von Eltern gestalteten Kalender bei dem hinter jeder Tür ein Stück des Weges der beiden zu betrachten ist. Wir sind bei Maria, wenn ihr der Engel begegnet, wir begleiten das Paar bei ihrem Weg durch die Wüste, wir folgen, wie die Könige dem Stern, wir machen bei Herodes im Palast halt und verraten ihm natürlich nicht!, wo genau das Jesuskind geboren ist.
So lernen die neuen Kinder Schritt für Schritt die Geburtsgeschichte Jesu und damit den Ursprung und eigentlichen Sinn des Weihnachtsfestes kennen. Für die älteren Kinder bedeutet dies ein gutes Stück unserer adventlichen Tradition, dass sie kennen und liebgewonnen haben. Daneben können die Kinder mit unterschiedlichen Krippenfiguren das Gehörte nachspielen und die Protagonisten be-greifen. Ihren Höhepunkt findet die Adventzeit in unserer Kita am letzten Kita-Tag: Gemeinsam mit Pfarrerin von Homeyer haben wir einen kleinen Weihnachtsgottesdienst. Noch einmal wird die Geburtsgeschichte Jesu aufgegriffen und die Kinder bringen stolz ihr Wissen ein. Nach einem gemeinsamen Frühstück mit leckerem Kakao warten alle Kinder gespannt auf die Bescherung: Jedes einzelne Kind bekommt eine Kleinigkeit, alle Kinder zusammen bekommen neues Spielzeug für ihre Gruppen. Was wird es wohl in diesem Jahr sein?

Jetzt, Ende des Jahres, ist es draußen oft stürmisch, regnerisch und früh dunkel, da macht es uns allen besondere Freude, die Räume unserer Kita Rudower Straße einladend und festlich zu schmücken.
Wir gestalten gemeinsam unsere Adventskränze und jedes Kind bringt eine kleine Deko dafür mit.Sie haben große Freude den anderen Kindern stolz ihr Mitbringsel zu zeigen und es dann selbst an den Kranz zu hängen. Die Kinder schneiden Sterne, Tannenbäume, Schneeflocken und vieles mehr aus den verschiedensten Materialien, sie kleben und gestalten. Oft hören wir dabei unsere beliebten Weihnachts- CDs oder singen. Während der gesamten Adventszeit werden immer neue Kunstwerke der Kinder aufgestellt, aus- und angehangen. Unsere Gruppenräume verwandeln sich immer mehr in gemütliche Adventszimmer.
Als Nächstes bauen wir unsere Krippe auf. Jedoch das Christkind wird erst am Tag unserer Weihnachtsfeier, die wir festlich mit Pfarrerin v. Homeyer und unserem Gemeindepädagogen Johannes Steude begehen, hineingelegt. Zu diesem Anlass zeigen unsere Vorschulkinder das eingeübte Krippenspiel. Neben den Proben zum Krippenspiel, dem Basteln, Singen und Musizieren treffen wir uns jeden Tag natürlich zu unserem Morgenkreis, um auch ein Türchen unseres Adventskalenders zu öffnen.
Vor Corona führten wir unsere Adventsprogramme bei der Adventsfeier für die Senioren unserer Gemeinde und in einem Seniorenheim in Adlershof auf. Es herrschte immer eine große Aufregung davor, aber nach gelungenem Auftritt und dem Applaus der Zuschauer freuten sich die Kinder sehr und konnten noch lange davon erzählen. Selbstverständlich konnten die Eltern der Kinder den Auftritt ihrer Kinder vor Ort miterleben.

Fragen, die die Kinder bewegen, Fragen zum Advent, zur Geschichte des Nikolaus, der Weihnachtsgeschichte besprechen und beantworten wir mit ihnen natürlich sehr gerne in altersgerechter Form in unseren täglichen Angeboten. Unser Erzähltheater sowie vorweihnachtliche Kreis- und Fingerspiele kommen dabei auch oftmals zum Einsatz. Für interessierte Eltern hängen wir täglich an unserer Infotafel den Inhalt unserer Angebote, sowie Liedtexte zum Nachsingen aus.
Wichtig ist es für uns auch, dass wir den Kindern die vorweihnachtliche Zeit mit allen Sinnen erfahrbar machen, dazu gehören unter anderem auch die weihnachtlichen Düfte. In der zweiten Adventswoche ist das Plätzchen backen angesagt. Unsere ehemalige Wirtschaftskraft Frau Asseng unterstützt uns dabei tatkräftig. Da wird der Teig fleißig geknetet und ausgerollt. Aus einer großen Anzahl von Ausstechförmchen können die Kinder wählen und ihre Plätzchen vorsichtig auf das Backblech legen. Später werden sie noch nach Belieben der Kinder mit Zuckerguss, Streuseln, und Mandeln dekoriert. Die Kinder bringen dazu viele Zutaten von zu Hause mit. Die leckeren Plätzchen werden dann natürlich zu unserer Weihnachtsfeier verspeist.
Nun beginnt mit unserem Gottesdienst um den 1. Advent wieder diese schöne, spannende und besinnliche Zeit. Wir Erzieher*innen werden wie in jedem Jahr versuchen unseren Kindern, in diesem Vorweihnachtstrubel einen Ort der Freude, Ruhe, Besinnlichkeit und Geborgenheit zu schaffen auf der sie sich auf die Ankunft des Christkindes freuen können.
Texte & Fotos von Susanne Niedlich und Kerstin Kliemand