„Kirchsanierung bewahrt Köpenicks kulturelles Erbe.“

Die umfassende Sanierung der Stadtkirche ab 2022 wirft ihre Schatten voraus. Am 4. August informierte sich Treptow-Köpenicks Bezirksbürgermeister Oliver Igel über den Planungsstand – und brachte seinen Amtskollegen aus Charlottenburg-Wilmersdorf, Reinhard Naumann, mit. Ihm war die Kirche, wie sich herausstellte, gut bekannt.

Bereits vor der Friedlichen Revolution existierte eine Partnerschaft zwischen den (damaligen) Kirchenkreisen Berlin-Charlottenburg und Oberspree. „Die Kreissynode tagte 1989 in der Stadtkirche, da war ich auch schon dabei“, erinnerte sich Naumann, der in einem evangelischen Pfarrhaus in Charlottenburg-Nord aufgewachsen ist und somit nicht nur als Kommunalpolitiker, sondern als ehrenamtlicher Synodaler der Einladung nach Köpenick gefolgt war. Interessiert lauschte er den Ausführungen von Dr. Wolfang Harder: Über den Schreibtisch des GKR-Vorsitzenden laufen sämtliche Korrespondenzen zum Thema Kirchsanierung. Sowohl der Bezirk als auch Land und Bund fördern die umfangreiche Maßnahme, die den Erhalt des 1841 gebauten Gotteshauses als Bezugspunkt für Stadt und Gemeinde sichert.

„Die Kirche hat eine Schlüsselposition und -funktion hier, ihre Sanierung bewahrt Köpenicks kulturelles Erbe.“

Oliver Igel

Der Rathauschef begleitet das Vorhaben aufmerksam, nicht zuletzt ob der räumlichen Nähe. Kirch- und Rathausturm sind quasi Nachbarn in der Altstadt und werden von Besuchenden als bauliche Schwestern wahrgenommen. Von einer Vernetzung von Gemeinde und Bezirk profitiere der Sozialraum insgesamt, so Igel. Er selbst erinnerte sich bewegt an die Instandsetzung und Wiederinbetriebnahme der Kirchturmuhr, 2015. „Zuvor hatte der Turm jahrzehntelang tote Augen“ gehabt, verglich Pfarrer Ralf Musold die alten Ansichten der Kirche, auf denen sich lediglich die Silhouette der Uhr an der Fassade abzeichnete.

Ein historisches Foto zeigt Köpenick in den 1960er Jahren. Foto: privat

Reinhard Naumann würdigte das „gelungene Beispiel“ eines Schulterschlusses zwischen kommunaler Politik und Gemeinde im Zuge der Kirchsanierung. Mit Blick in den Veranstaltungs-Schaukasten vor der Stadtkirche sagte er: „Hier spielt sich auch eine Menge ab.“

Ab Mitte 2022 wird die Stadtkirche saniert und voraussichtlich für eine Dauer von zwei Jahren nicht bzw. nur eingeschränkt nutzbar sein. Gottesdienste finden dann in den drei Kapellen statt. Darüber hinaus laufen im GKR Überlegungen, wie die Vielfalt gemeindlicher Angebote auch ohne ihr „Schlüsselhaus“ sichtbar fortgeführt werden kann.

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