Von Eiern, Steinen und der Auferstehung

Das Fest der Auferstehung Christi ist der wichtigste Termin des Kirchenjahres. Daran ändert die Pandemie nichts – nur eben am Ablauf der Ostertage. In unserer Gemeinde finden daher leider keine Familienangebote Präsenz-Angebote für Familien und Kinder statt. Stattdessen hat Gemeindepädagoge Johannes Steude ein Oster-Kit zusammengestellt, das er in diesen Tagen verteilt, natürlich mit Maske, wie vorgeschrieben.

Ein kleiner Vorgeschmack: Der Inhalt passt sowohl zum Osterfest zu Hause als auch „to go“ beim Osterspaziergang. Der muss ja nicht ganz so früh beginnen wie die biblischen Erzählung aus dem Matthäusevangelium.

Dort sind Maria aus Magdala, eine weitere Maria (im Text erhält sie den Namenszusatz „Mutter des Jakobus“) und Salome schon bei Sonnenaufgang unterwegs zum Grab Jesu. Sie finden es leer vor. Ein Mann steht daneben. Der sieht die Fragezeichen in ihren Augen und klärt auf: „Ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten, oder? Er ist nicht hier. Er ist auferstanden.“ Die Frauen staunen – denn ihnen geht auf: Ihr Gegenüber ist ein Engel. Das ist der Moment, in dem aus ihrer Trauer Freude wird, und: Hoffnung.

Die Ostergeschichte zum Nachlesen (und vielleicht Nachspielen?) darf im Überraschungspäckchen natürlich nicht fehlen. Ebensowenig das Ei als Zeichen des Lebens. Keine Sorge, aus gefärbten Ostereiern schlüpfen keine Küken, aber prinzipiell erinnert der Gedanke des Ostereis daran, wie sich das Leben den Weg bahnt. Indem es die Schale zerbricht und schlüpft. Auch das hat mit unserem Glauben an die Auferstehung zu tun.

Ostern funktioniert auch nicht ohne Steine. Zunächst ist da dieser Brocken vorm Eingang des Grabes, bewusst an Ort und Stelle gerollt, um Jesu letzte Ruhestätte vor Räubern zu schützen, heute würde man sagen: vor Vandalismus. Doch als die Frauen Richtung Grab gehen, sticht ihnen der Stein sofort ins Auge: Er ist nicht dort, wo er sein soll. Jemand hat ihn weggerollt. Jemand, der stark wie ein Bär sein muss. Der Mann, der am Grab verweilt, sieht nicht danach aus, als habe Bärkenkräfte. Doch wir, die wir das Osterevangelium hören und die Hoffnung der Auferstehung bereits spüren, wissen, wozu Engel fähig sind. Wozu Gott fähig ist.

Die Aktion „Ostersteine“ ist ein Tipp für die Feiertage oder die zweite Osterferienwoche. Die Idee dazu stammt aus der Nordkirche, genauer: Von der Hamburger Pfarrerin Emilia Handke. Sie hat auch eine Facebookgruppe „Ostersteine“ gegründet, die inzwischen über 1000 Mitglieder hat – in allen Teilen Deutschlands.

„Ostersteine“ sind Kieselsteine in allen Formen und Größen, so wie jeder Gemeinde ganz unterschiedliche „Typen“ angehören. Zum Fest der Auferstehung Christi bekommen sie gleichermaßen ein neues Leben, bunt bemalt mit biblischen Motiven oder Bildern, die Hoffnung und Segen spenden, werden sie am Wegesrand ausgelegt – so, dass man sie im Vorbeigehen entdecken kann. Ganz im Sinne des Osterfests: Wer sucht, der findet. TIPP: Zum Bemalen eignen sich Acrylfarbe oder wasserfeste Stifte. Damit die Bilder haltbar bleiben, den fertigen Stein vorm Auslegen versiegeln. Dazu eignt sich Acryllack oder transparenter Nagellack.

Mit ganz anderen Steinen, nämlich Minecraft, erzählt der christliche YouTuber CrossbowCrafting die Auferstehung Jesu, zu sehen am Ostersamstag, 16 Uhr, hier.

Fotos: Nordkirche/Ostersteine, Janina Riebeling, Ruth Potts

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