Unsere Gruppe Jugendlicher, eine Gemeinschaft aus verschiedenen Gemeinden, machte sich am Anfang der Sommerferien auf den Weg ins französische Taizé – einen besonderen Ort der Begegnung, Stille und Spiritualität. Wir starteten Freitagabend um 22 Uhr und kamen nach einer Nachtfahrt gegen 13 Uhr an. Der erste Tag diente dem Ankommen: Zelte aufbauen, wichtige Orte wie Kirche, Essensausgabe und Sanitäranlagen finden.
Am Sonntag ließen wir es ruhig angehen. Nachmittags konnten wir uns für Aufgaben eintragen, denn Taizé lebt von der Mithilfe seiner Gäste. Ob Essensausgabe, Putzen oder das Singen im Chor: Jeder trägt seinen Teil zum Gemeinschaftsleben bei.
Ab Montag begann der geregelte Alltag: Morgengebet, Frühstück, Arbeit in den zugeteilten Gruppen und Bibelrunden. Je nach Aufgabe fanden die Bibelstunden vormittags oder nachmittags statt. Dazwischen blieben Zeit und Freiraum für Spaziergänge, Spiele mit Jugendlichen aus aller Welt und Ausflüge nach Cluny oder Ameugny. Abends öffnete das Oyak, ein Ort mit Partystimmung, Snacks und Musik. Alternativ konnten wir uns die ganze Nacht in der Kirche zum gemeinsamen Singen versammeln.
Ein Highlight war das Gruppengespräch mit Bruder Paolo, einem humorvollen englischen Bruder, der mit unserer Hilfe sein Deutsch aufbessern wollte. Wir durften Fragen stellen und viel über das Leben in der Brüdergemeinschaft erfahren. Wir beide wurden eingeladen, um am nächsten Tag gemeinsam mit allen Brüdern und deren Gästen zu Mittag zu essen. Dies war ein besonderes Erlebnis, da wir exklusive Einblicke hinter die Klostermauern bekamen. Das Essen war draußen an einer langen Tafel angerichtet, mit wunderschönem Blick auf die ländliche Umgebung. Zu Beginn wurde in Stille und mit klassischer Musik gegessen. Als die Musik verklungen war, konnten die Gespräche wieder aufgenommen werden. Abschließend führte uns Paolo in die Töpferei, um uns ein Arbeitsumfeld der Brüder zu zeigen. Die getöpferten Produkte der Brüder können in der Exposition erworben werden und finanzieren somit das Leben der Brüdergemeinschaft. Bruder Paolo hat uns Tassen mit kleinen Mängeln geschenkt, womit diese einzigartige Werke sind, die uns immer an dieses besondere Erlebnis erinnern werden.
Am Samstagabend erlebten wir das bewegende Lichterfest mit Kerzen, Gesängen und Gebet. Am Sonntag hieß es Abschied nehmen – von neuen Freunden, besonderen Momenten und einer intensiven Woche, die uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Wir freuen uns auf einen neuen Besuch in Taizé.
Anna und Kilian
