Karfreitag: Passionsandacht der St. Laurentius-Kantorei

Die Passion der St.-Laurentius-Kantorei unter Leitung von Jãnis Pēlmanis ist in diesem Jahr Georg Friedrich Händels selten gesungene Brockes Passion, ein Werk, mit dem der Komponist die biblische Botschaft von Jesu Leiden und Sterben musikalisch in einen kontemplativ-meditativen Kontext übersetzt, und damit dem Publikum eine sehr persönliche Auseinandersetzung mit dem christlichen Glauben der Nachfolge Jesu aufzeigt.

Im frühen 18. Jahrhundert belebte der einflussreiche deutsche Dichter und Hamburger Ratsherr Barthold Heinrich Brockes die Tradition der Passionsoratorien neu: Die von ihm im Jahr 1712 veröffentlichte Passionsdichtung „Der für die Sünde der Welt gemarterte und sterbende Jesus“ wurde Textgrundlage für die von Georg Friedrich Händel komponierte „Brockes Passion“. Das Werk, das erstmals im Frühjahr 1719 im Refektorium des Hamburger Doms erklang, vertont keinen Bibeltext, sondern bedenkt mittels freier Textdichtung in poetischer Meditation das biblische Passionsgeschehen, wie es in den Evangelien berichtet wird. Viele deutsche Barockkomponisten (u.a. Georg Philipp Telemann) beflügelte Brockes Dichtung zu eigenen Passionsoratorien, selbst J. S. Bach hat Passagen aus Brockes‘ Dichtung in seine Johannes-Passion aufgenommen.

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