2023 wird die Nikolaikapelle in der Grünen Trift 60 Jahre alt. Der 17. September stand ganz im Zeichen des Jubiläums, zum Festtag kamen gegenwärtige, zugezogene und ehemalige Mitglieder der Gemeinde und Menschen aus dem Kietzer Feld beim Gottesdienst und danach im Garten der Kapelle zusammen. Auf Initiative des GKR-Vorsitzenden Dr. Wolfgang Harder wurden 14 aktive Bläser aus unserem Kirchenkreis (mit teils sehr weiten Anreisewegen) für die Jubiläumsfeier der Nikolaikapelle gewonnen und trugen zum Gelingen des Festes bei. Auch Gäste aus der Partnergemeinde Schloss Holte in Nordrhein-Westfalen waren gekommen.
Höhepunkt des Tages war die Einweihung des Schindeldaches für das „Gemeindeschiff“ im Nikolaigarten. Den ganzen Sommer lang waren Menschen aus der Gemeinde und ihrem Umfeld dem Aufruf gefolgt, eine Holzschindel mit einem biblischen Motiv zu gestalten. Das Ergebnis ist toll geworden. Die ersten Schindeln wurden direkt mit dem Akkuschrauber an der Decke des Bootsdachs angebracht. In den Gesprächen bei spätsommerlich warmen Temperaturen ging es auch um die Gegenwart und die Zukunft des sich verändernden Gemeindelebens.
Für alle Interessierten hier ein kleiner Auszug aus der Geschichte: Ein Vorgängerbau der heutigen Nikolaikapelle existierte bereits in den 1930er Jahren; errichtet auf dem Eckgrundstück Grüne Trift/Dregerhoffstraße. 1961 wurde die Berliner Mauer gebaut und ein größeres Neubaugebiet in der Nachtheide entstand. Die Stadt Berlin forderte 1962 das Grundstück zurück. Mit Geduld und Hartnäckigkeit aber gelang es der Gemeinde, das Ersatzgrundstück in der Grünen Trift 106b zu ergattern und dort die zuvor abgetragene Kapelle wieder aufzubauen.
Bis 1996 wurde die Nikolaikapelle mit einem Ofen beheizt. Als dann die neue Heizung eingebaut wurde, wurden zugleich wärmendämmender Putz und eine Isolierung der Decke aufgebracht. Neue Stühle und Tische folgten und es entand ein Angebot, das bis heute aus dem Kalender der Veranstaltungen in Nikolai nicht wegzudenken ist: das monatliche Frühstück für Seniorinnen und Senioren.
Text: Dr. W. Harder // Fotos: M.v. Homeyer, Dr. W. Harder, R. Manneck