„Wo könnte Gott mich besser sehen als am offenen Fenster?“

Mein Name ist Astrid Wekel, und bis zu meinem Ruhestandseintritt im Dezember 2022 war ich 34 Jahre lang im Kirchbüro unserer Gemeinde als Verwaltungsmitarbeiterin und Küsterin tätig. 

Eigentlich bin ich Architektin – 1988 waren meine beiden Kinder noch klein, ich war „Hausfrau“ und wollte auch weiterhin noch viel Zeit mit ihnen verbringen. So war ich auf der Suche nach einem kleinen Anstellungsverhältnis, um meiner geplanten selbständigen Tätigkeit einen versicherungstechnisch und (DDR-) gesellschaftlich akzeptierten Anstrich zu geben. Ein mir gut bekanntes GKR-Mitglied aus Köpenick-Nord sagte zu mir: „Die suchen doch jemanden im Kirchbüro, für eine 40%-Stelle, schreiben Sie doch mal eine kurze Bewerbung …!“ Drei Wochen später hatte ich den Job – ohne Bewerbungsgespräch und Ähnliches, so war das damals.

Da hätte ich nicht im Traum daran gedacht, dass das Kirchbüro mein Arbeitsplatz für 34 Jahre werden würde. Es machte mir von Beginn an sehr viel Freude, und ich fühlte mich wohl „im Herzen der Gemeinde“. Allem, was mit Gott, meinem Glauben und der Gemeinde zu tun hat, hat mich dieser Arbeitsplatz sehr, sehr  viel näher gebracht.

In unseren Kreisen heißt es oft: „Das Kirchbüro ist das Fenster zur Gemeinde“. Wo könnte Gott mich und ich ihn besser sehen als im offenen Fenster? Und genau so ist es auch mit der Gemeinde – gerade die vielen Begegnungen mit Gemeindegliedern (und auch mit Gemeindefernen), mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erfüllten und bereicherten meine Tätigkeit immer wieder neu.

Ob es ein Zufall war, dass ich im Kirchbüro gelandet war und geblieben bin? Ich glaube eher, dass Gott mich gesehen und geleitet hat. Wenn ich nun seit Januar im Ruhestand bin, wünsche ich mir, dass Gott uns sieht und wir uns nicht aus den Augen verlieren!

Fotos: privat

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